O Weimar! dir fiel ein besonder Loos!
Wie Bethlehem in Juda, klein und groß.
Bald wegen Geist und Witz beruft dich weit
Europens Mund, bald wegen Albernheit.
Der stille Weise schaut und sieht geschwind,
Wie zwei Extreme nah verschwistert sind.
(Goethe)
Mit diesen Versen fasste Johann Wolfgang von Goethe in dem Gedicht „Auf Miedings Tod“ das Besondere der Residenzstadt des Herzogs Carl August und der Herzogin Anna Amalia von Sachsen-Weimar zusammen. Ihren ganz eigenen Charme hat die kleine Stadt an der Ilm bis heute bewahrt, was die Schülerinnen und Schüler der Q11 bei ihrer dreitägigen Weimarfahrt im März 2015 erleben durften. Ein Spaziergang durch den Park an der Ilm, vorbei an Goethes Gartenhaus stimmte auf den Besuch des „deutschen Athens“ ein. Auf den Spuren Goethes und Schillers entdeckten die vier Deutschkurse dann Weimars Gassen und Straßen.
Tatort: Bühne des Festsaals. Verdächtige: Klassensieger der 6. Jahrgangsstufe. Ermittler: Jury aus Vertretern der Schulfamilie und des Buchhandels. – Im Rahmen des diesjährigen Schulentscheids im Vorlesewettbewerb am Max-Reger-Gymnasium sahen sich die Zuhörer/innen entführt in die Atmosphäre eines Kommissariats vergangener Tage.
Entsprechend dem Motto „Kriminell gutes Lesen“ sind im leicht fadenscheinigen Licht Utensilien der Kriminalistik samt entsprechender Erkennungszeichen uniformierter Ermittlungsarbeit als Bühnendekoration der Veranstaltung zu erkennen. Diese erfährt am MRG insofern eine vergleichsweise besondere Bedeutung, als sich alle 5. und 6. Klassen mit je eigenen Beiträgen am dreistündigen Gesamtprogramm unter der Leitung von OStRin Susanne Bachfischer und StR Tobias Kober beteiligen.
Das Ambiente stimmte. Der Festsaal zeigte sich von seiner besten Seite. Roter Teppich, Gold und Glitzer und natürlich eine Sponsorenwand, vor der man sich mit den Reichen und Berühmten neben der lebensgroßen Figur des Oskar von dem Starfotografen Andreas Teich fotografieren lassen konnte, schufen die adäquate Atmosphäre. Durch den Abend führten in bestechender Form gewohnt unterhaltsam und locker die beiden aus Funk und Fernsehen bestens bekannten Moderatorinnen Milena Täschner und Hannah Nemeth. Auch der musikalische Rahmen stimmte: Das nicht nur stimmlich, sondern auch ästhetisch überzeugende Nachwuchstalent Lena Pilz - das wir uns in einigen Jahren nicht mehr werden leisten können -, das Streichquartett der Schule unter Leitung der gewohnt genialen Frau Feldmeier-Zeidler und eine umwerfende Harry-Potter-Persiflage sorgten zwischen den einzelnen Teilen für einen einmaligen Hörgenuss. Im Mittelpunkt standen natürlich die herausragenden Ergebnisse filmischer Kunst des P-Seminars: Ein Western, eine Steinzeitadaption, ein Horrorfilm, ein Assi-TV-Kunstwerk, eine Romanze, ein Action-Film, ein Drama, eine Dokumentation ein Märchen, ein Stummfilm; alle hatten in unverwechselbarer, grandioser Weise das gleiche Thema behandelt: Liebe und Eifersucht. Die Ergebnisse brachten den Saal zum Kochen und die extra aus Hollywood angereisten Promis Holly Golightly („Frühstück bei Tiffany“), das Krümelmonster, und das deutschlandweit durch seine überragenden Gesangskünste bekannt gewordene Eigengewächs des MRG Daniel Siegert (Wikipedia-Artikel!) konnten einen grandiosen Filmabend erleben und bereuten den weiten Weg nicht. Der Oskar ging völlig verdient an die charismatische P-Seminar-Leiterin Veronika Frenzel für die beste (chaotische) Regie.
Wie kreativ man den Inhalt seines Lieblingsbuchs zusammenfassen kann, haben die Fünftklässler des MRGs in den vergangenen Wochen unter Beweis gestellt:
So durfte jede(r) Schüler(in) seine bzw. ihre Lieblingslektüre im Deutschunterricht vorstellen; allerdings hielten sie nicht „nur“ ein herkömmliches Referat, sondern gestalteten zudem ihre eigene Lesekiste: Für jedes Buchkapitel suchten und bastelten die kleinen Künstler einen Gegenstand, der in dem Buch von besonderer Bedeutung ist. Damit wurde aus einem einfachen Schuhkarton ein wahrer Leseschatz!
Die von den Klassen als herausragend befundenen Bücherkisten durften die Leseratten der 5a am Dienstag, 24.06.2014, im Schaufenster der Buchhandlung Rupprecht in Amberg ausstellen, wo sie nun in den nächsten beiden Wochen bewundert werden können. Vielleicht wecken sie ja sogar bei so manchem Passanten neue Leselust!
„Deß gwesten Pfaltzgrafen Glück und Unglück“ - diesen Titel trägt eines der zahlreichen Flugblätter aus dem 17. Jahrhundert, das den Aufstieg und raschen Fall des böhmischen Königs, Friedrichs V., thematisiert, der wohl besser unter seinem Spottnamen „Winterkönig“ bekannt ist.Ebenso wie sich Friedrichs Zeitgenossen häufig über dessen nur einjährige Königsherrschaft zu Beginn des Dreißigjährigen Kriegs in Böhmen lustig machten, wird auch im „Amberger Welttheater“, das den „Herbst des Winterkönigs“ in Szene setzt, eine derbe Posse inszeniert, die wichtige Stationen im Leben des Winterkönigs ins Lächerliche zieht: