Schüleraustausch zwischen dem Max-Reger-Gymnasium und dem Lycée Joséphine Baker
Aus Fremden werden Freunde: Unter diesem Leitspruch findet schon seit vielen Jahren am Max-Reger-Gymnasium ein Schüleraustausch mit Frankreich statt. Neben der gelebten länderübergreifenden Verbundenheit sollen natürlich vor allem die sprachlichen Fähigkeiten der Mitfahrenden verbessert und die Motivation, sich mit einer anderen Sprache auseinanderzusetzen, gesteigert werden. Die Partnerschule war wie schon letztes Jahr das Lycée Joséphine Baker in Hanches.
Zunächst fuhren 11 Schülerinnen des MRG mit der Organisatorin der Fahrt OStRin Yvonne Hösl und der Begleitlehrkraft OStRin Veronika Frenzel ins Nachbarland, wo man einerseits bei den französischen Gasteltern sehr intensiv französischen Alltag erleben und andererseits bei Unterrichtsbesuchen Einblick in das französische Unterrichtsmodell gewinnen konnte. Außerdem konnten die deutschen Schülerinnen das französische savoir vivre durch einen Tagesausflug in die pulsierende Hauptstadt Paris kennenlernen. Bei einem Besuch in Versailles bestaunten sie die absolutistische Prachtentfaltung des Sonnenkönigs und das reizvolle Chartres mit seiner imposanten Kathedrale zog alle in seinen Bann. Nach einer Woche voller interessanter Begegnungen und Erlebnisse ging es mit den französischen Gastschülern und den französischen Lehrern, Organisator Alexis Brisset und der Begleitlehrerin Valerie Talaucher, zurück nach Amberg, wo die französischen Gastschüler den deutschen Schulalltag und das Familienleben in ihren Gastfamilien kennenlernen konnten. Während der Besuchswoche fand als regionales Highlight ein sehr herzlicher Empfang im Landratsamt statt, bei dem Frau Hollederer in die Oberpfälzer Kultur und das politische Leben einführte. Zu den touristischen Schmankerln gehörten Tagesausflüge in das geschichtsträchtige Nürnberg und ins historisch bedeutsame Regensburg. Besonders viel Spaß hatten die Gäste beim Besuch einer Kirwa und des Kufüs, wofür die Marketing-Leiterin der Stadtwerke Amberg, Frau Karoline Gajeck-Scheuck, dankenswerterweise die Eintrittskarten spendiert hatte. Nach einer ereignisreichen Woche in Amberg ging es für die französischen Gastschüler wieder Richtung Heimat. Neben den neuen Erfahrungen auf beiden Seiten entstanden auch einige Freundschaften, sodass die Trennung zuletzt schwerfiel. „Es war eine meiner schönsten Schulwochen, die ich jemals erlebt habe", bemerkte eine Schülerin beim Abschiedsessen, was die betreuenden Lehrer der Fahrt natürlich sehr freute. So zog OStRin Yvonne Hösl zuletzt ein durch und durch positives Fazit: „Solche Begegnungen sind gelebtes Europa. Die Schüler und Schülerinnen lernen, offen aufeinander zuzugehen, und ihr Austauschprogramm wird ihnen noch lange in Erinnerung bleiben.“
OStRin Veronika Frenzel
Gerade in diesen politisch unruhigen Zeiten, in denen fast überall in Europa der Nationalismus erstarkt, werden Schüleraustauschprogramme immer wichtiger. Am Max-Reger-Gymnasium gibt es inzwischen eine lange Tradition eines Schüleraustauschprogramms mit Frankreich. Auch dieses Jahr erfüllten sich die Erwartungen der ins Nachbarland reisenden Schülergruppe der 12. Jahrgangsstufe. Denn die bei allen Beteiligten spürbare Begeisterung zeigte, dass sich der große organisatorische Aufwand der Französischlehrerin OStRin Yvonne Hösl von deutscher Seite und Alexis Brisset von französischer Seite gelohnt hatte. Weitere Begleitlehrer waren OStRin Veronika Frenzel vom MRG und Valérie Talaucher vom Lycée Joséphine Baker.

Zunächst verbrachten die zwölf deutschen Schüler und Schülerinnen in Hanches, dem Sitz der Partnerschule, eine Woche, die angefüllt war mit sehr intensiven Kontakten zu den französischen Gastfamilien und dem Schulbesuch vor Ort. Außerdem konnten sie französisches Leben und die Geschichte der besuchten Gegend bei Ausflügen nach Épernon, Paris, Chartres und Maintenon kennenlernen. Beim sich direkt anschließenden Gegenbesuch wurde den französischen Schülern und Schülerinnen in ihren Gastfamilien ein ebenso vielfältiges und interessantes Programm geboten. So warteten neben den zwei obligatorischen Fahrten nach Nürnberg und Regensburg auch in Amberg einige heimische Schmankerln auf die Gäste. Sie wurden im Amberger Rathaus von Oberbürgermeister Cerny sehr feierlich empfangen und auch im Landratsamt wurde ihnen einiges an Geschichte und Kulturellem präsentiert. Natürlich gab es auch hier eine Stadtführung, und ein Besuch der Dult und des Kufüs rundete das Ganze schülergerecht ab. Beim Abschied nach zwei Wochen des interkulturellen Zusammenseins konnten sowohl einige Schüler und Schülerinnen als auch ihre begleitenden Lehrkräfte die eine oder andere Abschiedsträne nicht unterdrücken. Und allen war klar, dass die gemeinsam verbrachte Zeit noch lange nachwirken würde.
OStRin Veronika Frenzel
Schüleraustausch am Max-Reger-Gymnasium
Schon seit Jahrzehnten bildet der Schüleraustausch mit dem Collège Michel Chasles einen festen Bestandteil im Fahrtenkonzept des Max-Reger-Gymnasiums. Beim Besuch der französischen Gruppe aus Epernon, einer Kleinstadt südwestlich von Paris, stand für die Schülergruppe unter der Leitung der beiden Lehrkräfte Mélina Rabotin und Jérémy Onfroy auch ein Empfang im Rathaus auf dem Programm. Dabei unterstrich Oberbürgermeister Michael Cerny die Bedeutung einer gelingenden Völkerverständigung, um die Einheit Europas gerade mit Blick auf die Chancen der jungen Generation nicht zu gefährden. Auf dem Rathausbalkon konnten die französischen Schüler/innen ihre Wahrnehmung der Vilsstadt aus dieser besonderen Perspektive erweitern und dem nachspüren, was sich Cerny als Stadtoberhaupt wünscht: „Erlebt Amberg als lebens- und liebenswerte Stadt und behaltet sie als solche in eurer Erinnerung.“ Zur Erfüllung dieses Wunsches trug das vielfältige Programm des Max-Reger-Gymnasiums, das in den bewährten Händen der Französisch-Lehrerinnen Angela Ziegler und Yvonne Hösl lag, bei. Neben einer Stadtführung und dem Erleben von Gemeinschaft in vielfältigen Einrichtungen des kulturellen und sportlichen Lebens Ambergs unternahmen die französischen Schüler/innen mit ihren Amberger Austauschpartner/innen auch Ausflüge nach Regensburg und Nürnberg.
StR Kober, Foto: Steinbacher, AZ
Seit der Unterzeichnung des Elysée-Vertrages am 22. Januar 1963 durch den damaligen französischen Staatspräsidenten Charles de Gaulle und den früheren deutschen Bundeskanzler Konrad Adenauer wird der 22. Januar alljährlich insbesondere in Bildungseinrichtungen als Deutsch-Französischer Tag gefeiert, um die Neugier der Kinder und Jugendlichen für die Kultur und Sprache des Nachbarlandes zu wecken.
Anlässlich des Deutsch-Französischen Tages 2018 haben die Schüler/innen der 10be gemeinsam mit ihrer Französischlehrkraft StRefin Regina Schuhbauer den Lernzirkel „Voyageurs – Wörter gehen auf Reisen“ über Wörter französischen Ursprungs im Deutschen und Wörter deutschen Ursprungs in der französischen Sprache entworfen. Gestaltet wurde der Lernzirkel für die 9. Jahrgangsstufe, die sich im Fach Geschichte mit dem Elysée-Vertrag als Startpunkt einer neuen deutsch-französischen Freundschaft auseinandersetzt. Zur besseren Einordung der Bedeutung des Elysée-Vertrages wurde an der ersten Station des Lernzirkels ein grober Überblick über die Geschichte der deutsch-französischen Beziehungen seit dem 17. Jahrhundert erarbeitet. Die Schüler/innen ordneten nicht nur die historischen Ereignisse auf einem Zeitstrahl an, sondern mussten auch entscheiden, welche französischen Wörter mit dem jeweiligen Ereignis ins Deutsche gelangt waren. So wurden im 17. Jahrhundert, als die höfische Kultur des Sonnenkönigs Ludwig XIV. in ganz Europa bewundert und nachgeahmt wurde, Wörter wie „Maitresse“, „Etikette“, „Dame“, „Cavalier“ aus dem Französischen entlehnt. Die Französische Revolution wiederum brachte der deutschen Sprache die Wörter „Guillotine“, „Depression“ und „Defizit“.
Durch die Erarbeitung der einzelnen Stationen des Lernzirkels wurde den Schüler/innen der 9. Jahrgangsstufe nicht nur die Fülle und Vielfalt der Wörter französischen Ursprungs – von den bayerischen Schimpfwörtern „Lackl“ und „Bagasch“ bis hin zu den bildungssprachlichen Wörtern „Plattitüde“ und „pittoresk“ – bewusst gemacht. Ihnen wurden zudem auch die Wirkmechanismen aufgezeigt, durch die Wörter von einer in eine andere Sprache wandern.
Im Bus konnte nach einigen Stunden Fahrt bereits ein hektischer Austausch von Französischvokabeln registriert werden. So waren Sätze wie folgender keine Seltenheit: „Hey Leute, wie richte ich nochmal Grüße von meinen Eltern aus?! Und was heißt `Ich bin müde?`!“. Uns schwirrte der Kopf vor lauter Brainstorming französischer Wendungen, als wir nach dreizehn Stunden Fahrt vor einer uns fremden Menschenmenge standen. Den Text von „Er hat ein knallrotes Gummiboot“ (bevorzugtes Busfahrlied) konnten wir mittlerweile alle auswendig. Unsere französischen Austauschfamilien empfingen uns sehr nett und zuvorkommend.
Nach dem ersten Kulturschock-Moment begann für uns bereits mit dem Familienwochenende eine wundervolle Zeit und jeder einzelne von uns begann Extrapunkte in kreativer Ausdrucksweise zu erzielen. Die bevorzugten Ausflugsziele waren Paris, France Miniature, Disneyland und Versailles.








