Begabungsförderung am Max-Reger-Gymnasium
„Was wir zu lernen haben, ist so schwer und doch so einfach und klar:
Es ist normal, verschieden zu sein.“ (Richard v. Weizsäcker)
Begabungen zu entdecken und zu fördern, ist eine Grundvoraussetzung gelingenden pädagogischen Handelns. Als ergänzende, gezielte Möglichkeit zur Suche nach besonderen Talenten und Unterstützung von Schüler/innen mit überdurchschnittlichem Leistungsniveau versteht sich die bayernweite Begabungsförderung – und dies ganz ohne ein verzerrendes Elite-Denken.
Auch die Begabungsförderung am Max-Reger-Gymnasium sieht sich der Auseinandersetzung mit der Normalität von Verschiedenheit verpflichtet. Wir sehen uns als Impulsgeber für das Eigenengagement leistungsbereiter Jugendlicher über die gesteckten Anspruchsgrenzen des Fächerkanons hinaus. Wer sich von den Angeboten der Begabungsförderung angesprochen fühlen darf, weiß um seine Kompetenzen, ohne jedoch als falsch verstandene/r Überflieger/in abheben zu wollen oder dürfen.
Begabungsförderung im allgemeinen Überblick:
- Auswahl zum Schuljahresende auf Basis von Leistung, Empfehlung und Interesse
- persönliche Betreuung und Beratung durch Mentoren
- Einladung zur Teilnahme an der „Schülerakademie Amberg und Amberg-Sulzbach“ (je ein Kursangebot durch: Dr.-Johanna-Decker-Gymnasium Amberg, Erasmus-Gymnasium Amberg, Gregor-Mendel-Gymnasium Amberg, Herzog-Christian-August-Gymnasium Sulzbach-Rosenberg, Max-Reger-Gymnasium Amberg)
- (fachbezogene) Unterstützung bei Wettbewerben und Projekten
Dazu zählte in den letzten Jahren u.a. das MINT-Mädchen-Programm unseres Kooperationspartners OTH Amberg-Weiden. Bei diesem bildeten das MINT-Coaching in individuellen Reflexionsgesprächen und Enpowerment-Workshops zur Stärkung eines selbstbewussten Rollenbildes von Frauen im MINT-Bereich den einen Baustein der Förderung. Im inhaltlichen Bereich gewannen die Schülerinnen vielfältige und erfahrungsreiche Einblicke in die MINT-Arbeitswelt durch Praxistage in Unternehmen und an der Hochschule.
- Förderung der Bewerbung für Frühstudium, Akademien (z.B. DSA), Auslandsschuljahr
- in individuellen Fällen: „Drehtürmodell“ in den Varianten der fachbezogenen oder fachfremden Weiterbildung
- Empfehlung der Teilnahme an – falls möglich – eingerichteten Pluskursen
Begabungsförderung im Besonderen: ILV - Individuelle Lernzeitverkürzung
Individuelle Lernzeitverkürzung bietet begabungsgerechte Förderung (bayern.de)
Auch am Max-Reger-Gymnasium wurde die sogenannte „Individuelle Lernzeitverkürzung“ (ILV) eingerichtet. Die ILV bietet begabten Schüler/innen des neuen G9 die Chance, die 11. Jahrgangsstufe zu „überspringen“ und nach acht Jahren die Abiturprüfungen abzulegen. Daneben kann die Schiene ILV aber auch zur Vorbereitung eines Auslandsaufenthalts in der 11. Jahrgangsstufe und für das anschließende Vorrücken auf Probe in die Qualifikationsphase genutzt werden. Die teilnehmenden SchülerInnen absolvieren sogenannte „Module“ in der 9. und 10. Jahrgangsstufe (Deutsch, Mathematik, Fremdsprache, Profilmodul) im rollierenden wöchentlichen Wechsel, d.h. ein Fach-Modul pro Woche im Umfang von einer Doppelstunde. Ergänzend dazu werden die Teilnehmenden an der ILV durch die Lehrkräfte im Rahmen von sogenannten „Studierzeiten“, d.h. Arbeitsphasen zwischen den Modulstunden, betreut und gefördert.
Auch in diesem Kontext geht unsere Begabungsförderung die weiteren Schritte hin zu einem Ausbau des Angebots an. Wir freuen uns über das gemeinsame Entdecken spannender Begabungen!
OStRin Ute Brockmann (Mentorin Begabungsförderung)
OStR Tobias Kober (Koordination Begabungsförderung und ILV)
Rückblick auf den Aufbau der "Schülerakademie der Bildungsregion Amberg und Amberg-Sulzbach":
Dieses Projekt wurde an der Dienststelle der Ministerialbeauftragten für die Gymnasien in der Oberpfalz initiiert und ist auf die gezielte Förderung begabter Schülerinnen und Schüler gerichtet, damit diese ihre Fähigkeiten und ihr Potenzial auch jenseits des regulären Unterrichts- und Wahlkursangebots optimal entfalten und weiterentwickeln können. Das Angebot umfasst fünf Kurse, anhand derer musische, mathematisch-naturwissenschaftliche oder sprachliche Kompetenzen entweder neu erworben oder vertieft werden.
Jedes der fünf Gymnasien der Bildungsregion (DJDG, EG, GMG, HCA, MRG) bietet einen Kurs an, der einmal pro Woche/jede zweite Woche oder z.T. auch im Blockunterricht stattfindet. Alle von den Begabtenmentoren zugelassenen Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben die Möglichkeit, Kurse gemäß ihren Neigungen und ihrem Interesse zu belegen, an der eigenen Schule oder an einem der anderen Gymnasien.
Nach einer nochmaligen pandemiebedingt zeitlichen Verzögerung konnte die „Schülerakademie Amberg und Amberg-Sulzbach“ zu Beginn des zweiten Halbjahres 2021/2022 starten. Gleich im ersten Anlauf nahmen aus den fünf beteiligten Gymnasien insgesamt mehr als 30 Schüler/innen – von MRG-Seite 12 Schüler/innen – teil. Diese nutzten das erste Kursangebot (Chemie, Italienisch, Programmieren, Chinesisch und Instrumentenbau) zunächst im Onlinemodus, nach den Osterferien dann in Präsenztreffen.
Inzwischen hat sich die Schülerakademie sowohl in struktureller als auch in programmatischer Hinsicht fest etabliert. Neben der besonderen Förderung unterschiedlicher Talente und der Eröffnung neuer Denk- und Gestaltungshorizonte trägt eine solche schulübergreifende Schülerakademie auch zur Vernetzung innerhalb der Bildungsregion Amberg/Amberg-Sulzbach bei. In diesem Geist des Miteinanders mögen auch in Zukunft neue – wechselseitig bereichernde – Impulse erwachsen...
OStR Tobias Kober (Schülerakademie AM/AS)