Die wandernden Philosophen des MRGs
Wer oder was ist eigentlich Gott? Was ist meine Rolle und mein Wert als Mensch auf der Erde?
Solche Fragen hat sich sicherlich jeder schon einmal gestellt --- wir SchülerInnen des Max-Reger-Gymnasiums auch. Und das nicht in unserem gewohnten Umfeld, dem Klassenzimmer, sondern im wunderschönen Chiemgau auf einer Wanderung am SalzAlpenSteig.
Im Rahmen des bayerischen Abiturs wird von SchülerInnen in der Oberstufe mit Unterstützung einer Lehrkraft ein eigenes Projekt auf die Beine gestellt. Zwölf SchülerInnen des MRG entschieden sich hier für das P-Seminar „Philosophisches Wandern auf einem Weitwanderweg“. Bevor wir philosophieren konnten, mussten wir uns für einen Wanderweg entscheiden. Ziemlich schnell fiel die Entscheidung auf den SalzAlpenSteig im Chiemgau. Unter der Bedingung, jeden Tag ca. 20 km zu wandern, wurde die Route von Bernau am Chiemsee nach Schönau am Königssee geplant. Das Schwierige hierbei war, passende Unterkünfte zu finden, die nicht zu fern des Steigs, aber trotzdem wohn- und bezahlbar
waren.
waren.
Am Montag, den 11.09.2023, fuhren wir morgens per Zug nach Bernau am Chiemsee. Da die Anreise vier Stunden dauerte, wanderten wir an diesem Tag nur 14 km mit 270 hm Auf- und Abstieg. Nach einer Stärkung in einer Pizzeria gingen wir noch zwei weitere Kilometer zu unserer Unterkunft am Rand von Übersee. Nach einer eher kühlen Nacht in kleinen Holzhütten ging unsere Reise am nächsten Tag auf einer Strecke von 22 km ins 200 hm höher gelegene Ruhpolding. Unser nächstes Ziel Inzell lag zwar auf der gleichen Höhe, aber wir mussten zuerst den Berg dazwischen überwinden. Auch diese 400 hm legten wir zurück und fielen dann erschöpft in unsere Betten.
Am Donnerstag, den 14.09.2023, fand unsere schönste Wanderung statt. An unserem Zwischenziel, dem Thumsee, stärkten wir uns reichlich und gönnten unseren Füßen eine kurze Erfrischung. Auch unser Ziel für diesen Tag war ein See, der sogenannte Saalachsee. Zweifelsohne gab es dort die beste Brotzeit, die wir je gegessen hatten. Nach der 17 km Wanderung hatten wir uns diese aber auch verdient. An der Anzahl der Kilometer gemessen, war der Weg des nächsten Tages der zweitlängste, den wir zurücklegten. Auch die 500 hm Auf- und Abstieg hatten es in sich, weswegen das Bett in unserer Unterkunft in Strub besonders weich und schön war. Wer jetzt denkt, das wäre schon der Höhepunkt gewesen, liegt leider falsch. Weil der Aufstieg so schön war, knackten wir am nächsten Tag die 640 hm, die wir natürlich auch wieder nach unten mussten. Unser Ziel, der Königssee, war die Mühen aber definitiv wert. Leider konnten wir keine Bootsfahrt unternehmen, da die Reise zurück nach Amberg eine fünfstündige Zugfahrt bedeutete.
Der zweite wichtige Teil unseres P-Seminars durfte natürlich auch nicht fehlen. Neben den schon genannten Themen haben wir uns außerdem mit „Wahrheit“ und „Lügen“ beschäftigt und uns die Frage nach dem freien Willen gestellt. Auch wenn wir uns wahrscheinlich alle schon Gedanken zu den Themen gemacht hatten, war es trotzdem eine Überwindung, seine Gedanken dazu in Worte zu fassen und auszusprechen. Uns machte das Philosophieren viel Spaß und gab der Wanderung das Tüpfelchen auf dem „i“.
In dieser Zeit lernten wir viel über unsere körperliche Ausdauer und unsere Schmerzgrenze, aber natürlich auch über Zusammenarbeit in der Gruppe und Findung von passenden Kompromissen oder Lösungen zu entstandenen Problemen.
In dieser Zeit lernten wir viel über unsere körperliche Ausdauer und unsere Schmerzgrenze, aber natürlich auch über Zusammenarbeit in der Gruppe und Findung von passenden Kompromissen oder Lösungen zu entstandenen Problemen.
Ein großer Dank geht an unsere Sponsoren: Ferstl und Scharl, Elektro Solar, Gasthaus Michl, Quadrus Metalltechnik, Holzbau Kuhn, TTA Türen-Toren-Antriebe, Elektro Janner, Atzenhofer, Kraus Metallbau, Elektro Blödt, Richthammer Metalltecknik, Blaskapelle Rieden, Fahrschule Lensing, Horsch Maschinen GmbH, Hammermühle und Edeka Schiml. Ohne diese hätte diese Wanderung in ein doch ziemlich touristisches Gebiet ein großes Loch in unseren Geldbeuteln hinterlassen. Danke, dass wir durch die finanzielle Hilfe diese philosophische Wanderung unternehmen konnten und wir stolz ein paar Namen auf den Rücken unserer T-Shirts tragen durften.
Hannah Scheuerer (Q12)