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Orgelführung

Zum Gedenken an das 100.Todesjahr des Komponisten Max Reger

Die Königin der Instrumente und das Max-Reger-Gymnasium

Was ist ein Kalkant, was sind Abstrakten, was ist ein Register, was ein Manual. Nun, all diese Begriffe haben mit der Königin der Instrumente zu tun, mit der Orgel.

Zum Abschluss der Aktivitäten im Max Reger Gedenkjahr durften die 8. Klassen des Max-Reger-Gymnasiums mit ihrer Musiklehrerin StDin Maria Anna Feldmeier-Zeidler die Orgel in der Kirche St. Martin besichtigen und erkunden. Mit Wort, Bild und Ton und mit Begeisterung für sein Instrument erklärte Bernhard Müllers, Kirchenmusiker in St. Martin, Bauweise, Besonderheiten und vieles mehr den aufmerksam lauschenden Schülern. Ein Register ist die Klangfarbe einer Pfeifenreihe, für jede Taste eines Manuals gibt es aus dieser Klangfarbe eine Pfeife. Ein Manual ist die Tastatur, aber mit 56 Tasten, statt mit 88 Tasten wie bei einem Klavier. Dafür gibt es aber mehrere übereinander angeordnete Manuale und je nach Orgelwerk kann der Interpret verschiedene Register und Manuale spielen und auch koppeln. Und ein Organist muss nicht nur mit den Händen spielen, sondern auch mit den Füßen auf dem Pedal. Es gibt verschieden gebaute Pfeifen, die Höhe des erklingenden Tons wird mit der alten Maßeinheit "Fuß" = ca. 30 cm gemessen, die 16' Pfeife ist 4,80 Meter lang und sehr dick und klingt sehr tief. Zu all diesen Erläuterungen gab es natürlich Klangbeispiele und die Dimension der größten Pfeife konnten die Schüler mit dem Auge ermessen.

 

Ja, und wie viele Pfeifen hat die Orgel in St. Martin überhaupt? Das sei hier nicht verraten, Herr Müllers macht auch Orgelführungen nicht nur für Schüler, sondern für jeden Interessierten! Verraten sei, dass die St. Martin Orgel 61 Register besitzt, die Orgel im Regensburger Dom 80 Register und dass die größte Kirchenorgel der Welt (!) mit über 200 Registern im Passauer Dom steht und dort knapp 18 000 Pfeifen zum Klingen gebracht werden können.

Und das Max-Reger-Gymnasium besitzt drei Orgeln. Zwei davon stehen in Übungsräumen, die große Orgel bringt bei Klausuren der Oberstufe und in Konzerten den Festsaal zum Erklingen, mit ca. 17 Registern, d.h. ungefähr 1500 Pfeifen.Nun gut, für große romantische Werke, wie die von Max Reger, ist das natürlich zu wenig, da braucht es viele Register, die dieser Epoche angemessen sind. Sie sollen ja die vielfältigen Klangfarben eines romantischen Orchesters zum Klingen bringen. Aber wie im Konzert im März zum Gedenken an Max Reger zu hören war: durch geschicktes Registrieren kann ein von Max Reger erwünschter Klang ertönen.

Am Max-Reger-Gymnasium gibt es einige ambitionierte Organisten, sei es in der Oberstufe, die Orgel als Hauptfach gewählt haben, oder eben in den 8. Klassen. Sie durften sich freuen: alle Register wurden gezogen, und mit vollem Tutti konnten sie auf der Orgel in St. Martin deren Klang und auch ihr Können demonstrieren.

Übrigens: ein Kalkant ist ein Blasebalgtreter. Nur mit Luft, die auf komplizierte Weise zu den Pfeifen gepumpt wird, können die Pfeifen einer Orgel erklingen. Johann Sebastian Bach war angewiesen auf seinen Kalkant. Hatte der keine Kraft mehr, oder keine Lust, d.h. hatte der den Blasebalg nicht mehr getreten, dann war einfach nichts zu hören. Ohne Wind kein Ton. Max Reger, ein großer Bach-Verehrer, hatte es da schon besser. Windmaschinen konnten eingeschaltet werden. Ein Kalkant war nicht mehr nötig. Umso fulminanter, volltöniger und komplizierter konnte Max Reger seine Orgelwerke gestalten.

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