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Wie macht die Q?

Nein, ganz sicher nicht „muh“. Fantastische Musik, das macht sie, wie man am Oberstufenkonzert der Q11 und Q12 am 21. Januar 2015 im Festsaal des Max-Reger-Gymnasiums sehen oder eher hören konnte. Dort gaben 14 Schülerinnen und Schüler aus den Additum-Musik-Kursen(Musik Additum, das bedeutet – wie der Stellvertretende Schulleiter Herr Georg Meyer zu Beginn so schön sagte - , dass die Schüler eines solchen Kurses neben theoretischen Musikkenntnissen auch "besonderes Talent im Spiel  auf einem Instrument "aufweisen müssen)  ihre einstudierten Stücke von "Bach bis zur Gegenwart " zum Besten und ernteten dafür gebührenden Applaus vom Publikum, das sich weniger durch Quantität, dafür umso mehr durch Qualität auszeichnete. Die Beiträge der Solisten zeugten jedoch von beidem, besonders erfreulich war auch die Vielfalt der Instrumente. So wurde nicht nur  auf Geigen gespielt und in die Klaviertasten gegriffen. Auch auf dem Violoncello, der Querflöte, dem Saxophon und sogar der Orgel (wie schön, dass es im Festsaal der Schule dieses Instrument gibt) wurden Wohltaten für die Ohren vollbracht.

So zeigte gleich zu Beginn Elisabeth Huf aus der Q11 mit ihrem Spiel des Präludiums in D-Dur BuxWV 139 von Dietrich Buxtehude, was es heißt, in einem Additum-Kurs ein Instrument zu spielen. Bravourös meisterte sie polyphonisch geführte Stimmen und Läufe sowohl in den Manualwerken als auch im Pedalwerk und zeigte nebenbei den mächtigen und sakralen Klang der Orgel, für das Publikum und Mitschüler eine "aufregende" Performance.

E.T.A Hoffmann sagte einst: "Wo die Sprache aufhört, da fängt die Musik an." Und was vor 200 Jahren gesagt wurde, war auch an diesem Abend gültig. Mit bezaubernder Spieltechnik entführte die Q12erin Lisa-Marie Holzschuh mit ihrer Interpretation eines "Poco adagio" von Carl Philipp Emanuel Bach in eine grazile Klangwelt und fesselte mit ihrem Spiel das ganze Publikum: in den Pausen des Stückes hätte man eine Stecknadel fallen hören können. Ebenso füllte die zweite Flötistin des Abends, Lisa Hofmann (Q12) den Saal mit Spannung durch ihr Spiel der Aria von Peteris Vasks. Mit technischer Genauigkeit meisterte sie noch so hohe Töne und übermittelte den trist-melancholischen Charakter des Stückes so, dass so manch einer nach diesem Auftritt erstmal einen schwermütigen Seufzer von sich geben musste.

Auch Anika Bartmanns (Q11) Interpretation des 10. Stücks aus Pjotr Iljitsch Tschaikowskis Jahreszeitenzyklus, dem Oktober, hinterließ beim Zuhörer genau das melancholische Gefühl, das einem eben ein grauer Oktobertag gibt. Man konnte förmlich die grauen Nebelbänke „wabern hören“ und die dunklen Wolken spüren. Ebenso Justin Söldners einfühlsames und leidenschaftliches (Q11) Spiel des Lied ohne Worte von Felix Mendelssohn Bartholdy ließ verstehen, wieso viele Stücke genau so heißen – der tragende, liedhafte Charakter eines solchen Stückes ist eben genau wie ein Lied ohne Worte. Mit technischer Brillanz und ausdrucksstarkem Spiel überzeugte an diesem Abend auch noch eine weitere Pianistin: Vera Beschorner, Q11, entlockte mit ihrem scheinbar unaufgeregtem Spiel des Allegro in F-Dur von Johann Sebastian Bach dem Flügel seine mächtigen, fast schon pompös klingenden Töne und meisterte akkurat Triller und sonstige rhythmische Schwierigkeiten.

Auch die beiden Streicherinnen des Abends hinterließen einen bleibenden Eindruck. Zunächst zeigte Amelie Klug (Q11) mit technischer Bravour bei den beiden Stücken Sarabande und Courante von Johann Sebastian Bach zwei völlig gegensätzliche Seiten des Cellos. Zum einen die sanfte, samtweiche Seite und zum anderen die energische, virtuose, fast schon fidele Seite. Franziska Rosemann (Q11) an der Violine hingegen zeigte mit ihrer Interpretation des Polish Dance von Edmund Severn eine feurig-freudige Seite dieses Streichinstruments. Mit technischer Präzision zeigte sie sowohl den schnellen, fidelen Charakter des Stückes, als auch den sanfteren, geheimnisvollen. So manch einer hatte danach vielleicht mehr Lust, mal wieder das Tanzbein zu schwingen.

Insgesamt kam jeder bei diesem Abend auf seine Kosten. Die Solisten hatten eine kleine Generalprobe für die bevorstehende praktische Klausur hingelegt, die Zuhörer wurden mit wunderbaren Klängen verwöhnt – von melancholisch bis feierlich-festlich war stimmungsmäßig alles dabei. Es ist doch bewundernswert, was sieben bzw. acht Jahre musische Erziehung bei so manchem Schüler hervorbringen. Oder, wie es Gustav Mahler ausdrückte: „Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten“.

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