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Exkursion der Klassen 7c und 8a nach Weißenburg

Weissenburg22 1Am 14. Juli 2022 machten sich die Klassen 7c und 8a des MRG in Begleitung von OStRin Edeltraud Kraus und StD Herbert Schaller auf den Weg in die mittelfränkische Stadt Weißenburg, um dort die Überreste aus der Römerzeit zu besichtigen.

Gegen Ende des 1. nachchristlichen Jahrhunderts hatten die Römer auf einer Anhöhe über der Schwäbischen Rezat – am westlichen Stadtrand des heutigen Weißenburg gelegen – das Kastell Biriciana errichtet. Dieses Lager diente der Stationierung von Hilfstruppen und hielt sich bis zu den Einfällen der Alamannen in der Mitte des 3. Jahrhunderts. Die Anlage befindet sich knapp 6 km südlich des Limes und steht heute als Teil des UNESCO-Welterbes unter Denkmalschutz. Das Nordtor der Militäranlage, die porta decumana, wurde 1990 rekonstruiert.

Zum Kastell gehörte eine zivile Ansiedlung (vicus), was man u. a. an einer nahe gelegenen Thermenanlage erkennen kann: Diese Anlage wurde 1977 entdeckt und in den folgenden Jahren ausgegraben und konserviert und ist seitdem der Öffentlichkeit in einem Schutzbau als Thermenmuseum zugänglich. 

Weissenburg22 21Eine besondere Sehenswürdigkeit ist natürlich der berühmte Schatz, der 1979 nahe der Thermenanlage entdeckt wurde. Der glückliche Finder stieß zufällig bei der Gartenarbeit – er war damit beschäftigt, ein Spargelbeet anzulegen – auf den bedeutenden Römerschatz: So viel Glück muss man erst mal haben! Der wertvolle Fund umfasst etwa 120 Einzelstücke, darunter beeindruckende Götterfiguren, sakrale Gefäße, Alltagsgegenstände und Paradeausrüstungsteile. Es handelt sich bei den Fundstücken offensichtlich um Teile eines stattlichen Heiligtums: Wie auch andere Schatzfunde im Gebiet der römischen Provinz Rätien wurde der Weißenburger Fund in der Zeit der Alamanneneinfälle vergraben, vermutlich in der Hoffnung, dass man ihn später wieder bergen könnte. Dieser Schatzfund ist ein eindrucksvolles Dokument für die römische Kulturgeschichte auf bayerischem Boden.

Der Museumsbesucher erfährt in der neu konzipierten Ausstellung auch viel Interessantes über das Leben am Limes: Das betrifft sowohl den kulturellen Austausch zwischen Römern und Germanen als auch das alltägliche Leben im Kastell und im Lagerdorf. 

Weißenburg22 31Die Schülerinnen und Schüler waren sichtlich beeindruckt von den im Museum ausgestellten Fundstücken des Schatzes. In der Therme gewannen sie eine Vorstellung von den Badefreuden der Römer und ihrer in technischer Hinsicht beachtlichen Badekultur. Bei einem kurzen Rundgang auf dem Gelände des Kastells konnten sie das imposante Nordtor besichtigen und bei der Übersetzung einer Inschrift auch ihre Lateinkenntnisse testen.

Neben dem kulturellen Programm kam die Freizeit nicht zu kurz: Die Schülerinnen und Schüler konnten zwischen den einzelnen Programmpunkten in Kleingruppen durch die Innenstadt von Weißenburg bummeln und sich dort vergnügen. Am Nachmittag traten Schüler und Lehrer gut gelaunt die Heimreise an – sicherlich auch in dem Bewusstsein, bei diesem Ausflug in die Welt der alten Römer den eigenen Horizont erweitert zu haben.

StD Herbert Schaller

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