Fahrt in die KZ-Gedenkstätte Dachau

„Die Erinnerung darf nicht enden; sie muss auch künftige Generationen zur Wachsamkeit mahnen. Es ist deshalb wichtig, nun eine Form des Erinnerns zu finden, die in die Zukunft wirkt.“
Bundespräsident Roman Herzog, der am 27. Januar 1996 diesen Tag zum zentralen Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus erklärte
Im Rahmen des Geschichtsunterrichts haben wir am 13. Januar 2025 eine Fahrt zur Gedenkstätte des KZ Dachau unternommen. Der Lehrplan sieht in der 11. Jahrgangsstufe das Thema Erinnerungskultur vor und wir fragten uns, wie wir uns an Vergangenes erinnern und welche Bedeutung die Formen der Erinnerung für unser Geschichtsverständnis haben.
Wie erinnern wir Deutsche uns z.B. an den Holocaust? Das war Thema im Geschichtsunterricht gewesen und wir hatten Denkmäler, Mahnmale und digitale Projekte und deren Wirkung auf die Menschen von heute besprochen. Der Besuch an einem Ort, an dem der Holocaust stattgefunden hat, war da die logische Konsequenz und die Schülerinnen und Schüler konnten in realiter sehen, wie diese Erinnerungsformen unser Geschichtsbewusstsein beeinflussen.
In der Führung durch die Gedenkstätte erzählte uns die Referentin zunächst etwas von der Geschichte des Konzentrationslagers Dachau, aber auch etwas zur baulichen Entwicklung der Gedenkstätte. Die Errichtung der Gedenkstätte KZ Dachau geht auf die Initiative von Überlebenden und Angehörigen in den 1950er Jahren zurück. Das Erinnern sollte und soll noch immer der Prävention von Verbrechen dienen.

An geeigneten Stellen wurde auf Kunstobjekte auf dem Gelände als Formen der Erinnerung eingegangen. So fanden wir z.B. beim Internationalen Mahnmal, das aus den späten 1960er Jahren stammt, heraus, dass dieses Relief mit verschiedenfarbigen Winkeln, die die farbigen Stoffdreiecke an der Kleidung der KZ-Häftlinge widerspiegeln und als Erkennungszeichen dienten, keine schwarzen, grünen und rosa Winkel enthält. Diese drei Winkelfarben kennzeichneten im Konzentrationslager sog. „Asoziale“, „Berufsverbrecher“ und „Homosexuelle“ und obwohl die NS-Zeit vorbei war, wollte man an jene Personengruppen etwa 20 Jahren später in diesem Kunstwerk nicht an sie erinnern. So sind die Erinnerung selbst und der Wille an Erinnerung dem jeweiligen Entstehungszeitpunkt unterworfen.
Der Rundgang führte den Schülerinnen und Schüler die Gräuel des Holocaust vor Augen und wies auf die Möglichkeiten, sich daran auch heute noch mittels Begegnungsstätten wie diesem Erinnerungsort samt Mahnmalen und Kunstwerken, eindrucksvoll hin.
OStRin Barbara Scheidler
Fotos: OStRin Bianca Rauchenberger /
KZ-Gedenkstätte Dachau







