fab fa-facebook

Besuch aus dem Bundestag

MdB 2024 bild 1

"Nie wieder!", so hatten es die Deutschen sich selbst und der Welt nach Ende des Zweiten Weltkrieges und 12 Jahren Terrorherrschaft durch die Nationalsozialisten geschworen, aber seit Beginn des neuesten Konflikts im Nahen Osten ist der Hass gegen Juden hierzulande wieder aufgeflammt und nimmt inzwischen gegenüber in Deutschland lebenden Juden erschreckende Formen an. Aus diesem Grund kamen zwei Mitglieder des Bundestags, Frau Susanne Hierl (CSU) und Frau Marianne Schieder (SPD), Ende Januar ans Max-Reger-Gymnasium, um mit den Schülern und Schülerinnen der 10. und 11. Jahrgangsstufen über das Thema Antisemitismus zu sprechen.

MdB 2024 bild 4

Frau Hierl und Frau Schieder standen Rede und Antwort zu Fragen nach ihren Erfahrungen mit Antisemitismus in Politik und Gesellschaft und den Gründen für antisemitisches Gedankengut auch heute noch. Beide MdBs betonten, dass in ihren Parteien für Antisemiten kein Platz sei. Selbstverständlich dürfe jeder in Deutschland seine eigene Meinung haben und sie auch vertreten, aber das beinhalte keinesfalls einen Freibrief für Verleumdung oder gar Volksverhetzung, machte die Juristin Hierl klar.

MdB 2024 bild 3Die beiden Parlamentarierinnen wurden danach gefragt, ob nicht ein Parteiverbot gegen die AfD eine sinnvolle Reaktion sein könne, da diese ja bereits in verschiedenen Bundesländern als rechtsextremistisch eingestuft werde. Aus den Antworten ging hervor, dass ein Parteiverbot ziemlich "komplex" wäre und nicht der Bundestag über ein solches Verbot entscheidet. So mancher mag sich beim Zuhören auch gedacht haben, dass durch ein Parteiverbot Antisemitismus ja nicht verschwinden würde.

Als Fazit kann konstatiert werden, dass unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung auch durch Antisemitismus untergraben wird.

OStRin Carlsson

Begegnung mit einem Zeitzeugen: Ernst Grube im Gespräch

zeitzeugengesprach 2023

Die jahrzehntealte und dennoch bleibend aktuelle, weil in unserer mitunter relativierenden Zeit nicht konsequent beachtete Forderung nach einem „Nie wieder!“ als Lehre aus der Schreckensherrschaft der Nationalsozialisten im Dritten Reich wurde zum Leitmotiv eines Zeitzeugengesprächs mit Ernst Grube. Geboren 1932, sah er sich als Kind mit antisemitischer Ausgrenzung konfrontiert. Der Leidensweg der Grube-Geschwister führte über ein jüdisches Kinderheim und die Zwangsarbeits- bzw. Deportationslager Milbertshofen und Berg am Laim schließlich in das Ghetto Theresienstadt.

Mit seinem Vortrag im Amberger Stadttheater, der an keiner Stelle belehrte, sondern zum Einfühlen in seine Erinnerungen als Kind und Jugendlicher und zum Reflektieren solcher Erfahrungen bis Kriegsende 1945 animierte, verkörperte der inzwischen 91-Jährige den in der Form unaufdringlichen Appell bei gleichzeitiger Tiefe und Unmissverständlichkeit in der Botschaft: „Wehret den Anfängen!“ Diese wurde von den jugendlichen Zuhörerinnen und Zuhörern, zu denen auch die Jahrgangsstufen 9 bis 12 des Max-Reger-Gymnasiums gehörten, aufmerksam aufgenommen und mit langem Applaus bedacht – ein starkes generationsübergreifendes Zeichen gegen die Auswüchse nationalistischen und rechtsextremen Gedankenguts.

Wie wohltuend wären auch in Zukunft solche authentischen Stimmen, die aus biografischen Gründen leider zahlenmäßig deutlich weniger und in wenigen Jahren ganz verstummen werden. Was bleibt ist das Nachhallen eines bezeugten „Nie wieder“ – eine sich gerne „immer wieder“ erneuernde Überzeugung in Gedanken, Worten und Taten der jungen Generation.

OStR Tobias Kober

Urkunden für Juniorwahl-Organisationsteam

urkundenuberreichung juniorwahl

Schülerinnen und Schülern der 10. und 11. Jahrgangsstufen, die die Juniorwahl zur Bayerischen Landtagswahl im Oktober 2023 selbstständig organisiert und durchgeführt hatten, wurden die Urkunden überreicht. Schulleiter OStD Meyer sprach allen Beteiligten für ihr demokratisches und bürgerschaftliches Engagement seinen großen Dank aus.

Wir sind der Landtag!

Die 10. Klassen am MRG konnten einen Tag lang so tun als ob sie selber Landtagsabgeordnete wären. Das Planspiel „Der Landtag sind wir!“ vom Centrum für Angewandte Politikforschung (der LMU angegliedert) war nämlich im Haus. Es wurden Fraktionen gebildet, die in verschiedenen Ausschüssen über das Thema „Aktives Wahlrecht mit 16“ miteinander diskutieren. Zum Abschluss stellten die vier Fraktionen – die Konservativen, die Sozialen, die Ökologen und die Freien – ihre politische Position zum Thema vor und es wurde demokratisch abgestimmt. Hier einige Bilder vom Ablauf des Tages.

MRG planspiel fraktionsdiskussion

 

Es wurde in Fraktionen und Ausschüssen fleißig diskutiert.

MRG planspiel schild fraktionen und ausschusse

Dann ging es daran, im simulierten Plenarsaal des Landtags für jeweils seine Fraktion eine überzeugende Rede zu halten, bevor es an die Abstimmung ging.

MRG planspiel reden im plenarsaal vor der abstimmung

Nach Beendigung des Planspiels hatten die Schülerinnen und Schüler noch die Möglichkeit, mit zwei echten Parlamentariern des Bayerischen Landtags zu sprechen. Dr. Harald Schwartz von der CSU und Tobias Gotthardt von den Freien Wählern gaben über ihre politischen Standpunkte zu verschiedenen Themen bereitwillig Auskunft.

MRG planspiel gotthardt und dr schwartz 1

Ein gelungener Tag und eine schöne Vorbereitung auf die Juniorwahl, die zur Landtagswahl in Bayern Anfang des neuen Schuljahres 2023/2024 abgehalten werden wird!

Geschichte/Sozialkunde

Jahresbericht 2022

Spannende Vorträge und eine Namensänderung

Das Schuljahr 2022/2023 stand für die Fächer Geschichte und Sozialkunde/Politik und Gesellschaft im Zeichen eindrucksvoller und aktueller Vorträge.

Am 26. Oktober 2022 kam Ben Salomo, ein aus Israel stammender und in Berlin lebender Musiker und YouTuber, ans Max-Reger-Gymnasium. Er sprach an diesem Tag mit den 8. bis 10. Klassen über den Hass gegen Juden in Deutschland und erzählte dafür einiges aus seinem bewegten Leben. Ben Salomo war erst elf Jahre alt, als er zum ersten Mal Antisemitismus begegnete. Einer seiner besten Freunde verhielt sich ihm gegenüber judenfeindlich. Er wusste zunächst gar nichts damit anzufangen, aber als er Rapper wurde, stellte er in den nächsten 20 Jahren leider immer wieder fest, dass auch Künstlerinnen und Künstler in der deutschen Rapszene solche Einstellungen vertreten können. Um vor allem musikbegeisterte Jugendliche, die meist nichts über diese Hintergründe wissen, aufzuklären, entschied er sich deshalb vor einigen Jahren zusammen mit der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit ein Zeichen zu setzen. Seinen Vortrag begleitete Ben Salomo mit Bildern und Videos und stieß bei den MRGlerinnen und MRGlern auf großes Interesse. Erst nach vielen Selfies konnte sich der Künstler vom Max-Reger-Gymnasium verabschieden.

geschichte sozialkunde 2023 ben salomo

Der 27. Januar ist der internationale Gedenktag der Opfer des Holocausts. Fast 80 Jahre nach der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau hatten unsere Schülerinnen und Schüler der Q11 die einmalige Gelegenheit mit einer der bekanntesten deutschen Überlebenden der nationalsozialistischen Verfolgung zu reden: Dr. h. c. Charlotte Knobloch.

Organisiert durch die Friedrich-Ebert-Stiftung, fand sich am 26. Januar 2023 die Q11 im Festsaal ein, um am Online-Vortrag Knoblochs teilzunehmen. Die Schüler hatten vorher die Möglichkeit gehabt, Fragen zu formulieren, die Frau Knobloch dann teilweise auch während ihres Vortrags beantwortete.

Frau Knobloch (geb. 1932) berichtete vom Leben im beginnenden Nationalsozialismus und konnte den Schülerinnen und Schülern dank eindringlicher persönlicher Erfahrungen die Grausamkeit und Willkür nicht nur der Nazis, sondern auch ihrer Nachbarn und vermeintlicher Freunde verdeutlichen. Aber trotz vieler negativer Episoden, war es neben ihrer Rettung auch die positive und lebensbejahende Art Knoblochs, die alle beeindruckte.

geschichte sozialkunde 2023 charlotte knobloch

Wie brandaktuell das Thema Sicherheitspolitik werden würde, hätten wir uns vor fast zwei Jahren wahrscheinlich nicht vorstellen können. Seit dem 24. Februar 2022 ist es mit dem Krieg in der Ukraine nicht mehr zu verdrängen und deshalb war es gut, dass die Q12erinnen und Q12er am 30. Januar 2023 einen kleinen Einblick in die Materie aus Sicht unserer Streitkräfte erhalten konnten. Jugendoffizier der Bundeswehr Dirk Klages diskutierte mit der Q12 zunächst die globalen Zusammenhänge für menschen- und naturgemachte Katastrophen und erläuterte mit Hilfe von Karten die militärische Situation in der angegriffenen Ukraine, skizzierte mögliche Verläufe und stellte sich den Fragen des interessierten Publikums.

geschichte sozialkunde 2023 bundeswehr

Seit diesem Schuljahr gibt es ein Fach mit neuem Namen: Politik und Gesellschaft. Es ist eine Umbenennung des Faches Sozialkunde, das es im G8 noch gibt – nächstes Schuljahr dann zum allerletzten Mal. Da der LehrplanPLUS nun in Jahrgangsstufe 10 angekommen ist, erhielten alle Zehntklässlerinnen und Zehntklässler in diesem Jahr zusammen mit ihren neuen Lehrbüchern auch dieses „neue“ Fach. Wir sind alle gespannt, wie es im Fach „PuG“ in den nächsten drei Jahren weitergehen wird.

Unsere Kooperationspartner

  eco schools rgb germany